Die Bewältigung einer Pandemie in einer Großstadt wie Hamburg ist für Politik und Verwaltung eine Herausforderung, ohne Frage. Da gibt es viele unbekannte Herausforderungen und Aufgaben zu bewältigen und nicht für alle gibt es einen fertigen Plan, den man aus der Schublade ziehen kann. Wir halten daher in diesem Zusammenhang auch nicht viel von überklugen Kommentaren und pauschalem „Politiker-Bashing“.
Leider jetzt doch mit einer Ausnahme: die Verweigerung der Sozialbehörde, obdachlose Menschen in leeren Hotelzimmern statt in Gruppenunterkünften des Winternotprogramms (WNP) unterzubringen. Hier wurde, aus welchen Gründen auch immer, irgendeinem theorielastigen Gedanken Vorzug vor gesundem Menschenverstand und Pragmatismus gegeben. Das CaFée mit Herz, und andere Einrichtungen und Vereine in Hamburg ebenfalls, hat seit einem Jahr ständig auf die Vorteile einer Hotelunterbringung statt Gruppenunterkünften im WNP hingewiesen. So viele leere Hotelzimmer…, die Hotels würden sich über den Umsatz freuen…, die Obdachlosen hätten einen geschützten Rückzugsraum, denn isolieren und „Social Distancing“ geht in den Gruppenunterkünften des WNP nun mal nicht. Es wäre für alle eine klassische „Win-Win-Situation“. Bereits in der ersten Corona-Welle haben wir als CaFée mit Herz Hotelzimmer für Obdachlose gebucht, und auch jetzt haben wir seit Mitte Dezember bis zu 30 Zimmer angemietet.
Leider hat sich die Sozialbehörde bis heute konsequent geweigert, dieser pragmatischen und in anderen Städten erfolgreich praktizierten Idee zu folgen. Jetzt haben wir in der Unterkunft Friesenstraße 42 infizierte obdachlose Menschen und weitere 150 Menschen müssen nun in Quarantäne.
Vielen Dank, Frau Leonhard.